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"heimat.kunden" – Ein Projekt von Dirk Raulf. Lippstadt 2020 - 2022
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Sonntag, 20. September 2020
Liebe Bürger und Einwohner von Lippstadt. Danke, dass Sie die Synagoge wieder rehabilitieren und herrichten. Das ist ein wunderbares Projekt. Ich bin dort zum Synagogengottesdienst gegangen und habe dort auch die hebräische Sprache erlernt. An diese Zeiten habe ich gute Erinnerungen. Natürlich erinnere ich mich auch an all das andere, das dann kam, aber wir sollten unseren Blick vor allem auf die Zukunft richten, so wie Sie es gerade tun. Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich nach Lippstadt kommen und der Synagoge einen Besuch abstatten.

Beste Grüße
Georg Levy (jetzt George Levy Mueller)


*

wer alles beteiligt und was alles nötig war, um den tag der offenen tür in der ehemaligen lippstädter synagoge gelingen zu lassen. außer den protagonisten: ulrich bender, jürgen overhoff, den künstlern und mir.

versuch eines abspanns.
(ungeordnet)

- wolfgang streblow und josef wittrock, die seitens des fachbereichs kultur und weiterbildung alles ermöglicht und in bewegung gesetzt haben
- dr. christine schönebeck, die aus dem sparsamen foto- und aktenmaterial sowie mit vitrinen-exponaten unter hochdruck eine sehr informative ausstellung auf die beine stellte
- dr. claudia becker, leiterin des stadtarchivs, für das zur-verfügung-stellen von dokumenten und viele profunde hinweise
- josef mackenberg, der mich zuallererst auf das gebäude aufmerksam machte
- barbara birkert, die sich als stadtführerin seit jahren der stadtführung zur jüdischen geschichte lippstadts annimmt
- der lippstädter bauhof, der die entrümpelung übernommen hat, innen und außen
- jutta lausträter, die die synagoge erstmals seit jahrzehnten geputzt hat, und dagmar liebscher, die den kontakt herstellte
- rolf kett, omnipräsenter und stets bereiter und belastbarer hausmeister
- der heimatbund lippstadt, der mich einlud und das vorhaben u. a. durch regen besuch unterstützte
- hans-christoph fennenkötter, der mit intensiven recherchen und mehreren wichtigen publikationen die jüdische geschichte in lippstadt in erinnerung rief
- das "coffe-bike", das den tag auf der stiftstraße mit freundlichem angebot begleitete
- bürgermeister christof sommer für unterstützung und grußwort
- mackenberg und birkert für je 6 (!) freundliche, kenntnisreiche, souveräne führungen an diesem tag
- die lokale tageszeitung "der patriot", die den gesamten vorgang zugewandt und interessiert begleitete und den "tag der offenen tür" mit 2 großen berichten würdigt
- das ordnungsamt, das kurzfristig unser corona-konzept genehmigte und die straßensperrung veranlasste
- christoph motog für seine jahrelangen recherchen, u. a. zum thema der jüdischen zwangsarbeiterinnen in lippstadt – und für seinen vortrag
- oona kastner für lesung, gesang, musik, aber auch für die komplette technische betreuung des tages: vorträge, musik, grußworte, und das alles neben ihren eigenen künstlerischen beiträgen
- die ersten nachbarn, die in den letzten tagen gegenstände, fotos und geschichten zur synagoge beigesteuert haben
- die kölner bäckerei zimmermann, von der das koschere brot challa zum neujahrsfest rosch ha-schana stammte
- die polizei, die stündlich vorbeischaute
- die benachbarte musikschule m & s, insbesondere thomas liedtke, die uns eine künstlergarderobe, wc, stühle, notenpulte zur verfügung stellten
- doris raulf, die geschirr und besteck für die künstlergarderobe zur verfügung stellte
- holger künemund, der den gesamten tag auf video dokumentiert hat
- mitarbeiter*innen von stadtmuseum und fachbereich kultur, die sich z. b. um einlass, corona-auflagen usw. kümmerten
- die sponsoren und förderer der "heimat.kunden", ohne die das ganze nicht finanzierbar gewesen wäre

ich hoffe, ich habe niemand vergessen.
DANKE
George Levy Mueller, Lucie's Hope - G. L. Mueller's Memoirs of the Holocaust

George Levy Mueller hat seine Erinnerungen aufgeschrieben, beginnend mit seiner Kindheit in Lippstadt als Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, dem Tod von Vater und Onkel nach der Rückkehr aus dem KZ im Folge der "Reichskristallnacht", der Enteignung, dem Abschied von seiner Mutter, die er nie wiedersah und die ebenfalls im KZ umkam, der Flucht mit seiner Schwester nach Holland, der Zeit in holländischen KZs und in Bergen-Belsen, der Befreiung und Emigration in die USA.

Die ersten beiden Kapitel schildern die Situation und die Ereignisse in Lippstadt bis 1939 sowie Levy Mueller's Besuch in seiner Geburtsstadt im Jahre 2000, als er unter anderem seinem damaligen Elternhaus einen Besuch abstattet und das Grab seines Vaters findet.