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"heimat.kunden" – Ein Projekt von Dirk Raulf. Lippstadt 2020 - 2022
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Sonntag, 2. August 2020
Der Stand der Dinge, die Anträge betreffend, die sich aus der Recherche ergeben haben.
"Antrag" nicht in formaler Hinsicht, sondern im Sinne von Vorschlag, Akzent, Hervorhebung; dennoch ein Antrag an die Allgemeinheit, eine Themensetzung. Steine in den Teich werfen.

Antrag 1
Das ehemalige Gelände des Lippstädter Außenlagers 2 des KZ Buchenwald wird nach Edith Gluck benannt. An der Kreuzung von Graf-Adolf-Straße und Wallensteinstraße steht heute ein HELLA-Kindergarten, davor liegt ein großzügiger Platz mit einer schönen, mit Gräsern und Blumen bewachsenen Brachfläche. Ein idealer Platz für einen Gedenkstein und ein Schild für den Platz. Denkbar wäre auch ein Schild, das zwar die Benennung des Platzes festhält (er hat z. Zt. keinen Namen), aber nicht relevant für die Stadtplanung ist.

Antrag 2
Der Gedenkstein für Wilhelm Mattenklodt im Postpark wird abgeschafft oder umgewidmet. Der "W. Mattenklodtsteg", der übrigens auf einer Seite die Bezeichnung "W. Mattenklodt-Steg" in anderer Typo trägt, wird umbenannt. Unser Vorschlag: Grimmelshausen-Brücke. Warum gibt es offenbar keine nach Grimmelshausen benannte Straße/Brücke/Weg in Lippstadt? Angesichts seiner Präsenz in der Lippstädter Stadtgeschichte ("Bürgerbrunnen"!) eigentlich unverständlich.

Antrag 3
Die nach Heinrich Luhmann benannte Luhmannstraße wird umbenannt bzw. umgewidmet.
Option 1: Der Straßenname wird - analog zur Vorgehensweise bei der Wagenfeldstraße - beibehalten und durch ein Schild ergänzt, das die Benennung nach dem berühmten Systemtheoretiker Niklas Luhmann (1927 - 1998) ausweist.
Option 2: Die Straße wird umbenannt. Unser Vorschlag: Lasker-Schüler-Straße. Elke Lasker-Schüler, ein der berühmtesten deutschen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts, stammte selbst aus Wuppertal; ihre Familie aus Geseke. Ein Teil ihrer Verwandtschaft ließ sich in Lippstadt nieder, der jüdische Name Schüler ist in Lippstadt wohlbekannt. Eine Widmung an Else Lasker-Schüler in Lippstadt ist überfällig.

Antrag 4
Dort, wo heute der Parkplatz "P1" des Dreifaltigkeitshospitals Lippstadt liegt, stand bis in die frühen 70er Jahre an der (damals noch bis zur Soeststraße durchgehenden) Hospitalstraße das St. Josefsheim, ein mittlerweile berüchtigstes Kinderheim, in dem u. a. Paul Brune einige Jahre leben musste. Die in Soest lebende Vorsitzende des 2004 gegründeten Vereins ehemaliger Heimkinder, Monika Tschapek-Güntner, verbrachte 17 Jahre im Josefsheim. Es gibt weitere einschlägige Berichte über die Praktiken in der von Vinzentinerinnen geleiteten Einrichtung. Der verbliebene kleine Teil der Hospitalstraße, der als Fußweg von der Klosterstraße zum Haupteingang führt, bekommt den Namen "Paul-Brune-Weg"; eine Gedenktafel o. ä. gibt Informationen zur Geschichte des Josefsheims.

"heimat.kunden" ist ein künstlerisches Projekt und kann nur Anregungen geben.
Die Anträge für Straßenbenennungen selbst müssen auf politischem Wege, konkret: im Schul- und Kulturausschuss gestellt werden, wo auch darüber entschieden wird. In der Regel geschieht dies durch den Heimatbund.
Einer der größten westfälischen Dichter und einer der größten deutschen Dichter des 20. Jahrhunderts: Der aus Hagen stammende Ernst Meister (1911 – 1979). Auch er wäre ein guter Pate für eine der Straßen im Dichterviertel im Lippstädter Norden.

Geist zu sein
oder Staub,
es ist dasselbe im All.

Nichts ist, um
an den Rand zu reichen
der Leere.

Überhaupt
gibt es ihn nicht.
Was ist, ist

und ist aufgehoben
im wandlosen Gefäß
des Raums.